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Handspindel

Archäologiepark Römische Villa Borg


Herstellung: Original: 20 v. Chr. bis 450 n. Chr. (römische Kaiserzeit)
in: Borg

Merkmale

Inventarnummer:
2009RVB0013
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Technik:
geschnitzt (Spindel)
frei geformt (Spinnwirtel)
oxydierend gebrannt (Spinnwirtel)
Maße:
Gesamt: H: 1,8 cm (Spinnwirtel), D: 4,1 cm (Spinnwirtel), D: 0,5 cm (Stab), L: 22 cm (Stab)

Beschreibung

Nachbildung einer römischen Handspindel, bestehend aus einem hölzernen Spindelstab und einem Keramikspinnwirtel. Der gerade Spindelstab mit kreisrundem Querschnitt besteht aus hellem, gemasertem Holz und ist an beiden Enden zugespitzt. Er ist eingesteckt in das vertikale kreisrunde Loch eines kreisrunden Spinnwirtels mit einer flachen und einer gewölbtem Seite. Der Spinnwirtel besitzt einen hellbeigefarbenen Scherben, es sind auf der Oberfläche schwache Fingerabdrücke zu erkennen.

Die Handspindel diente zur Fadenerzeugung. Die sorgfältig gezupfte und damit aufgelockerte Wolle wurde auf einen Spinnrocken (lateinisch: colus) gesteckt. Durch Herauszupfen von Fasern aus dem Rocken entstand ein Vorfaden, der durch Ziehen und Drehen schließlich lang genug wurde, um ihn am Spindelstab (fusus) zu befestigen. Der Spinnwirtel (verticillus oder turbo) diente als Gewicht, das den Spindelstab beschwerte und das Drehen zum Aufwickeln des Fadens erleichterte.

Literatur

Blümner, Hugo: Technologie und Terminologie der Gewerbe und Künste bei Griechen und Römern I, Leipzig, Berlin, 1912
Wild, J. P.: Textile Manufacture in the Northern Roman Provinces, Cambrigde, 1970