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Würfel (Spiel)

Archäologiepark Römische Villa Borg


Herstellung: 1. bis 4. Jahrhundert n. Chr. (römische Kaiserzeit)
in: Borg

Merkmale

Inventarnummer:
2003-18843
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Spielwürfel
Material:
Maße:
Gesamt: H: 1,05 cm, B: 1 cm, Gewicht: 2,1 gr, L: 1 cm

Beschreibung

Spielwürfel, die Augen sind mit Kreisaugen dargestellt, wobei die äußeren Kreisaugen immer am einer Kante des Würfels liegen. Die Augen 1 und 6, 2 und 5 sowie 3 und 4 liegen sich jeweils gegenüber, was der auch heute noch üblichen Anordnung entspricht. Das Material ist Tierknochen mit schwarzer bis dunkelbeigefarbener, glatt geschliffener Oberfläche.

Die auch heute noch übliche Anordnung der Augen auf einem Würfel bestand bereits in der Antike. So schreibt Eustathius von Epiphaneia, ein Historiker des 6. Jahrhunderts n. Chr., die Würfel seien so zu nummerieren, dass die Summe der gegenüber liegenden Seiten immer 7 ergibt. Würfel wurden aus den unterschiedlichsten Materialien hergestellt, von den billigsten wie Terrakotta, Blei, Bronze, Knochen und Glas bis hin zu den teuersten wie Gold, Bernstein und Elfenbein (Fittà 1998, 112). In Rom wurde eine Inschrift zu Ehren des Lucilius Victorinus gefunden, ein Handwerker, der auf die Herstellung von Spielzubehör wie Würfel, Würfelbecher und Spieltische spezialisiert war (CIL VI. I. 9927). Dem Würfelspiel frönten alle gesellschaftlichen Schichten bis hin zu den römischen Kaisern. Kaiser Claudius schrieb sogar ein Buch über diese Kunst (Sueton, Kaiserbiographien: Claudius, 33).

Literatur

Fittà, Marco: Spiele und Spielzeug in der Antike. Unterhaltung und Vergnügen im Altertum, Stuttgart: Theiss, 1998