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Zwiebelknopffibel

Archäologiepark Römische Villa Borg


Herstellung: ca. 340-360 n. Chr. (späte römische Kaiserzeit)
in: Borg

Merkmale

Inventarnummer:
1990-3160
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Zwiebelknopffibel
Material:
Technik:
gegossen
Maße:
Gesamt: H: 2,7 cm, B: 4,6 cm, Gewicht: 38,7 gr, L: 6,8 cm, H: 0,6 cm (Bügel), B: 0,5 cm (Bügel), L: 3,15 cm (Fuß), B: 1 cm (Fuß maximal), D: 1,1 cm (Zwiebelknopf)

Beschreibung

Fibel mit Röhrenscharnier, an der Oberseite profilierte Arme mit langrechteckigem Querschnitt, am Bügelende und an den Armen zwiebelförmige Knöpfe, durch die Arme und die seitlichen Zwiebelknöpfe ist ein Bronzestift gesteckt, an dem die Nadel drehbar befestigt ist, halbkreisförmiger Bügel mit trapezoidem Querschnitt, mit Querleiste am fußseitigen Ansatz, langtrapezoider Fuß, oben mit einer Gruppe von vier Grübchen jeweils an den Enden des Fußes, Nadel samt Nadelhalter vollständig erhalten; dunkelgrün patinierte Bronze.

Nach der Einteilung der Fibeln von Augst und Kaiseraugst gehört die Zwiebelknopffibel zum Typ 6.5.3 B = Keller Typ 3 B ("mit Paaren von Grübchen bzw. Kreisaugen auf dem Fuß"; siehe Literatur: Riha 1979, 169-175 Taf. 52,1462-1463; 53; 54,1471-1476). Dieser Typ datiert etwa in die Zeit zwischen 340 und 360 n. Chr.

Die Zwiebelknopffibeln waren zwischen dem Ende des 3. und dem Beginn des 5. Jahrhunderts n. Chr. ein Teil der männlichen Tracht. Sie hielten, mit dem Fuß nach oben gerichtet, auf der rechten Schulter einen Mantel zusammen, wie mehrere bildliche Darstellung erkennen lassen. Auch in Körpergräbern liegt die Fibel meistens auf der rechten Schulter mit dem Fuß nach oben gewendet (a.a.O. 171).

Literatur

Riha, Emilie: Die römischen Fibeln aus Augst und Kaiseraugst (= Forschungen in Augst, 3), Augst, 1979
Miron, Andrei / Auguste Schäfer: Verborgen / Entdeckt. Ein Streifzug durch die Vor- und Frühgeschichte des Saarlandes, Saarbrücken: Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, 1993, Abb. S. 83