zurück

Siegelkapsel

Archäologiepark Römische Villa Borg


Herstellung: 1. bis 4. Jahrhundert n. Chr. (römische Kaiserzeit)
in: Borg

Merkmale

Inventarnummer:
1989-2785
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Siegelkapsel
Material:
Technik:
Maße:
Gesamt: H: 0,5 cm, D: 1,75 cm, Gewicht: 1,2 gr, D: 0,5 cm (größeres Loch), D: 0,3 cm (kleinere Löcher), B: 1 cm (Scharnier), D: 0,3 cm (Scharnier), B: 0,05 cm (Stärke Blech)

Beschreibung

Siegelkapsel, flachzylindrisch, stark korrodierter Rand mit einer kleinen rechteckigen Kerbe, am Rand ein Hülsenscharnier mit eisernem Stift zur Befestigung des nicht mehr vorhandenen Deckels, im Boden zwei kleinere kreisrunde Löcher und ein größeres, in etwa ovales Loch; sehr dünnes Bronzeblech, dunkelgrün patiniert.

Siegelkapseln dienten in römischer Zeit zum Versiegeln von Dokumenten, wie z. B. einem beschriebenen Wachstafelbüchlein (tabulae ceratae, zweiseitig: diptychon). Dazu wurde das Dokument verschnürt. Die Schnur wurde durch die Löcher im Boden der Kapsel sowie durch Kerben am Rand gezogen und in der Kapsel verknotet. Anschließend wurde der Knoten mit Wachs versiegelt, in das Wachs wurde ein Siegelring gedrückt und der Deckel zugeklappt. Zur Kontrolle des Siegels konnte man den Deckel der Kapsel jederzeit öffnen, zum Lesen des Dokumentes musste jedoch das Siegel entfernt werden (z. B. durch Durchschneiden der Schnur). Die Siegelkapsel schützte das Siegel beim Transport, sie ließ sich auch mehrfach verwenden.