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Siegelkapsel

Archäologiepark Römische Villa Borg


Herstellung: 1. bis 4. Jahrhundert n. Chr. (römische Kaiserzeit)
in: Borg

Merkmale

Inventarnummer:
1988-1724
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Siegelkapsel
Material:
Technik:
gegossen
Maße:
Gesamt: H: 0,6 cm, Gewicht: 1,7 gr, D: 1,75 cm (Oberseite), D: 2 cm (Rand), B: 0,6 cm (Scharnier), D: 0,35 cm (Scharnier), B: 0,05 cm (Stärke Blech)

Beschreibung

Siegelkapsel, fragmentiert, Deckel nicht mehr vorhanden, von runder Form, am Rand ein Backenscharnier mit eisernem (?) Stift, flacher Boden, fragmentierter Rand leicht verbogen, zwei kleine Löcher im Boden, eines davon fragmentiert; dunkelgrün patinierte Bronze.

Siegelkapseln dienten in römischer Zeit zum Versiegeln von Dokumenten, wie z. B. einem beschriebenen Wachstafelbüchlein (tabulae ceratae, zweiseitig: diptychon). Dazu wurde das Dokument verschnürt. Die Schnur wurde durch die Löcher im Boden der Kapsel gezogen und in der Kapsel verknotet. Anschließend wurde der Knoten mit Wachs versiegelt, in das Wachs wurde ein Siegelring gedrückt und der Deckel zugeklappt. Zur Kontrolle des Siegels konnte man den Deckel der Kapsel jederzeit öffnen, zum Lesen des Dokumentes musste jedoch das Siegel entfernt werden (z. B. durch Durchschneiden der Schnur). Die Siegelkapsel schützte das Siegel beim Transport, sie ließ sich auch mehrfach verwenden.