Holzteile des Dachstuhls des 'Wehrturms'. Bei dem sog. 'Wehrturm' handelt es sich nach neueren Erkenntnissen um einen Bergfried des frühen 15. Jh. (ca. 1410), der später als Teil der Stadtbefestigung deren landschaftlich höchsten Punkt einnahm. Der über dem mehr als 28 m hohen Rundturm aufragende Turmhelm stammt aus einer Zeit vor dem Jahre 1563 (zu sehen auf einer Zeichnung des 'Commissarius Ludwig Stahel') - evtl. bereits aus der Zeit der Erbauung (1422, dendrochronologische Untersuchungen). Damit wäre er die älteste Holzkonstruktion im Saarland. Die Turmeindeckung wurde nachweislich 1753, um 1900 und zuletzt 2008 erneuert. Bei der jüngsten Erneuerung des Dachstuhls wurden sämtliche Teile ausgetauscht, einige Holzbalken des alten Dachgebälks jedoch museal bewahrt. Der alte Turmhelm bestand aus einer spitzen, insgesamt 21 m hohen Dachkonstruktion. Über einem 16-eckigen 13,50 m hohen Kegeldach mit vier leicht hervorkragenden Eckorten ('Wichhäuschen'/Ortstürmchchen, in Richtung der vier Himmelsrichtungen) saß eine 3,50 m hohe 8-eckige Laterne und ein abschließendes 4,15 m hohes, 8-eckiges, unten abgewalmtes Spitzdach über der Laterne. Erhalten sind vor allem Bauteile der tragenden Dachkonstruktion, so Teile der stehenden Stuhlsäulen der Eckorte und des Kegeldaches (mit vielen eingeschlagenen Nägeln), Reste von Sparren, Kehlbalken und dem Kranzwerk sowie eines schräg umknickenden Fußbalkens eines Eckortes. Rechteckige Ausarbeitungen zeigen, dass die Konstruktion mittels Verzapfung bewerkstelligt worden war (Zapfenlöcher).