Sandsteinplatte

Profilierte Sandsteinplatte aus Zweitverwendung (Spolie der Klosterkirche Neumünster auf dem Hahnenberg in Ottweiler). Über die gesamte Länge läuft an einer Kante ein etwa halbrund ausgearbeiteter Eckwulst entlang ('Vorderseite'). Nur in diesem Bereich ist der Sandstein völlig geglättet (Sichtseite); die restliche Oberfläche dieser Langseite und die der angrenzenden Schmalseite ('rechte Seite') ist mit dem Spitzmeißel fein gepickt, die jeweils rechteckigen Flächen der Ober- und Unterseite lediglich grob (ursprüngl. im Mauerverband stehende Lager- und Stoßflächen). Die andere Schmalseite ('linkes Seite') sowie die der Profilierung gegenüberliegende Langseite ('hintere Seite') werden durch Bruchkanten gebildet. Die Sandsteinplatte ist in zwei Teile zerbrochen. Sie wird heute museal so präsentiert, wie sie in ihrer Zweitverwendung verbaut worden war: das von der romanischen Kirche (St. Terentius II) stammende Werkstück wurde beim gotischen Neubau des Chors (St. Terentius III) mit der profilierten Seite nach unten beim Bodenaufbau verwendet. Gründung der Abtei Neumünster als Kanoniker-/Chorherren-Stift St. Terentius um 865, Neugründung als Benediktinerinnenkloster im Jahre 1005 ('novum monasterium'), sukzessiver Neubau im 13. Jh. ('St. Terentius III'), Zerstörung 1553, Auflassung nach 1574/6 nach Einführung des Protestantismus.

Schmidt, Walther / Schmidt, Friedrich: Geschichte der Stadt und Grafschaft (Herrschaft) Ottweiler, Ottweiler 1909.

Pöhlmann, Carl: Die älteste Geschichte des Bliesgaus. II. Teil: Die christliche Kirche im Bliesgau, Speier 1953, S. 89-94.

Zimmermann, Walther: Die Kunstdenkmäler der Kreise Ottweiler und Saarlouis, Verein für Denkmalpflege im Saarland 1976.

Bettinger, Dieter Robert: Ottweiler in der Grafenzeit. Stadtmuseum Ottweiler (=Schriften des Stadtmuseums Ottweiler, 4), Ottweiler 2000.

Bettinger, Dieter Robert: Ottweiler in Vergangenheit und Gegenwart, Ottweiler 2000, S. 5, 38ff..