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Grubenlampe

Saarländisches Bergbaumuseum


Herstellung: 3. Viertel 19. Jahrhundert im Original

Merkmale

Inventarnummer:
2009SBB0194
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Ölsicherheitslampe nach DAVY, Nachbildung
Sachgruppe:
Material:
Klarglas
Technik:
gepresst (fabrikmäßig)
gegossen
genietet
geschraubt
Maße:
Gesamt: D: 9 cm, Gewicht: 1350 g, H: 34 cm (mit Haken)

Beschreibung

Die Lampe besteht aus einem Tank mit verschraubtem Aufsatz mit fünf Streben zum Schutz des Glases, darüber ein Aufsatz mit 3 Streben zum Schutz eines doppelten Drahtkorbes. Der Tank ist mit einer zusätzlichen Verschraubung gegen das Öffnen unter Tage (Explosionsgefahr) geschützt. Den Abschluß nach oben bildet ein rundes Dach mit einem zusätzlichen "Napoleonshut", mit eingelassener Öse zur Anbringung eines Haltehakens. Der Haltehaken diente zurm Aufhängen der Lampe am Ausbau der Stollen. Sir Humphry Davy und Michael Faraday erkannten zu Beginn des 19. Jahrhunderts, dass ein hochexplosives Methan-Luftgemisch sich in engen Röhren mit unter 3,5 mm Durchmesser nicht mehr entzündete. Ein Drahtnetz oder Sieb mit ausreichend feiner Maschung um die Flamme nutzte diesen Effekt aus, die gute Wärmeleitung des Metalls senkte die Temperatur des brennenden Gases schnell unter die Zündtemperatur, was eine Entzündung einer explosionsfähigen Atmosphäre außerhalb der Lampe verhinderte, jedoch den Austausch von Sauerstoff und Abgasen erlaubte. Dieses Prinzip hatte noch einen wichtigen Nebeneffekt. Das mit der Luft eindringende Methangas wurde innerhalb des Geflechts durch die höhere Temperatur entzündet. Dadurch kam es zu einer charakteristischen bläulichen Aureole, anhand derer der Bergmann den Methangehalt der Wetter (= der Luft) bestimmen konnte.