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Grubenlampe

Saarländisches Bergbaumuseum


Herstellung: 2. Drittel 19. Jahrhundert

Merkmale

Inventarnummer:
2009SBB0123
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Ölsicherheitslampe, "Clanny Lampe"
Sachgruppe:
Material:
Klarglas
Technik:
gepresst (fabrikmäßig)
gegossen
genietet
geschraubt
Maße:
Gesamt: D: 10 cm, Gewicht: 1250 g, H: 33 cm (mit Haken)

Beschreibung

Auf dem flachen zylindrischen Tank befindet sich ein Aufsatz mit 4 Streben aus Eisen, die das Glas schützen, darüber ein weiterer Aufsatz mit 3 Streben zum Schutz des einfachen Drahtkorbes mit Kappe. Das Dach ist doppellagig ausgeführt mit einem flachen und einem gewölbten Messingblech mit einer Öse zur Befestigung des Hakens. Das Dach trägt die mit Schlagstempeln aufgebrachte Zahl "9250", der Tank die nachträglich von der Bergschule angebrachte Aufschrift "Clanny Lampe". Auf Höhe der oberen Streben ist ein weiteres Messingschild durch die Bergschule mit der Aufschrift "Clanny Lampe mit Nietverschluß" befestigt worden. Die Lampe ist eine Weiterentwicklung der Davylampe. Sir Humphry Davy und Michael Faraday erkannten zu Beginn des 19. Jahrhunderts, dass ein hochexplosives Methan-Luftgemisch sich in engen Röhren mit unter 3,5 mm Durchmesser nicht mehr entzündete. Ein Drahtnetz oder Sieb mit ausreichend feiner Maschung um die Flamme nutzte diesen Effekt aus, die gute Wärmeleitung des Metalls senkte die Temperatur des brennenden Gases schnell unter die Zündtemperatur, was eine Entzündung einer explosionsfähigen Atmosphäre außerhalb der Lampe verhinderte, jedoch den Austausch von Sauerstoff und Abgasen erlaubte. Dieses Prinzip hatte noch einen wichtigen Nebeneffekt. Das mit der Luft eindringende Methangas wurde innerhalb des Geflechts durch die höhere Temperatur entzündet. Dadurch kam es zu einer charakteristischen bläulichen Aureole, anhand derer der Bergmann den Methangehalt der Wetter bestimmen konnte.