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Grubenlampe

Saarländisches Bergbaumuseum


Herstellung: 1. Viertel 20. Jahrhundert
von: Wilhelm Seippel als Hersteller
in: Bochum

Merkmale

Inventarnummer:
2009SBB0053
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Benzinsicherheitslampe
Sachgruppe:
Material:
Klarglas
Technik:
gegossen
gegossen
genietet
Maße:
Gesamt: D: 8 cm, H: 46 cm (mit Haken)

Beschreibung

Benzinsicherheitslampe aus Eisen mit verschraubtem Benzinbehälter, aufgesetztem Glashalter und Magnetverschluß. Fünf genietete Streben dienen dem Schutz des Glases, weitere 5 genietete Streben schützen den Messingdrahtkorb. Die Streben sind aus Messing gearbeitet. Den oberen Abschluß der Lampe bildet ein Abdeckblech, das mit einer Öse versehen ist, die den Haken trägt. Der spitz zulaufende Haken diente zum Aufhängen der Lampe am Ausbau oder Gestein unter Tage. Das Lampendach ist mit der Gravur "WILHELM SEIPPEL BOCHUM" der mit Schlagstempeln aufgebrachten Zahl "732" und umlaufend mit der Gravur "WESTFALEN" versehen. Sir Humphry Davy und Michael Faraday erkannten zu Beginn des 19. Jahrhunderts, dass ein hochexplosives Methan-Luftgemisch sich in engen Röhren mit unter 3,5 mm Durchmesser nicht mehr entzündete. Ein Drahtnetz oder Sieb mit ausreichend feiner Maschung oberhalb der Flamme nutzte diesen Effekt aus. Die gute Wärmeleitung des Metalls senkte die Temperatur des brennenden Gases schnell unter die Zündtemperatur, was eine Entzündung einer explosionsfähigen Atmosphäre außerhalb der Lampe verhinderte, jedoch den Austausch von Sauerstoff und Abgasen erlaubte. Dieses Prinzip hatte noch einen wichtigen Nebeneffekt. Das mit der Luft eindringende Methangas wurde innerhalb des Geflechts durch die höhere Temperatur entzündet. Dadurch kam es zu einer charakteristischen bläulichen Aureole, anhand derer der Bergmann den Methangehalt der "Wetter" (bergmannssprachlich, entspricht der Luft unter Tage) bestimmen konnte. Die Lampe basiert als Benzinlampe auf dem selben Prinzip, das der Öllampe bei Davy zu Grunde liegt.