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Lithografie

Saarländisches Bäckereimuseum


Herstellung: von bis
von: Gailer, Jacob Eberhard als Künstler

Merkmale

Inventarnummer:
2008SBM2030
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Ikonografie:
Maße:
Gesamt: H: 10,5 cm, B: 14 cm

Beschreibung

Federlithografie mit der Darstellung der Backstube und des Verkaufsraums einer Konditorei; aus: Jacob Eberhard Gailer (1792-1850), Neuer Orbis pictus für die Jugend oder Schauplatz der Natur, der Kunst und des Menschenlebens, Reutlingen (1. Aufl. 1832 auf Deutsch, Latein und Französisch, weitere Auflagen bis 1842 auch auf Englisch, siehe auch Literatur), Abbildung Nr. 220; in einem Holzrahmen. Eine Wand trennt die Backstube links vom Verkaufsraum auf der rechten Seite. Die hintere Figur in der Backstube rollt Teig aus, die andere steht vorne am Tisch und ist mit Backwaren beschäftigt. An der Wand hängen Backformen und - bleche (u.a. Guglhupfformen), unten auf einem Holzklotz steht eine Rührschüssel mit Löffel. Hinten lodert das Feuer im Backofen. In der Szene rechts steht eine Mutter mit Kind am Ladentisch vor einer Verkäuferin und zeigt auf bestimmte Waren auf dem Tisch rechts. Über ihnen hängt eine Balkenwaage.
Der deutschsprachige Textteil des zugehörigen Kapitels "Zucker und anderes Backwerk" lautet:
"1. Der Zuckerbäcker oder Conditor macht aus Zucker Confekt; er überzieht auch Saamen und Früchte, als Mandeln, Zimmt, Anis, mit Zucker, oder er macht sie damit ein und schmückt die Tafeln der Großen mit allerhand Aufsätzen.
2. Außer dem Zucker braucht er Eier, Mandeln, Rahm, Gewürze, Traganth.
3. Seine Geräthe sind: Kessel, Backbleche, Formen oder Mödel, Löffel, Büchsen, Durchschläge.
4. Er verfertigt auch Zückerbrödchen, Zuckererbsen, Kraftküchlein, Biscuittorten, Mandeltorten, Brodtorten, Marcipan, Hippen, Makronen, Zimmtsterne, allerlei Figuren von Menschen, Thieren, und Früchten, die er mit lebhaften Farben bemalt, Pfeffernüsse, garnirtes Konfekt und Gefrornes.
5. Auch verkauft er Kandelzucker und gewundenen Zucker.
6. In Süddeutschland handelt der Zuckerbäcker auch mit Specereiwaaren.
7. Eben so ist an vielen Orten das Geschäft des Lebküchlers mit dem des Zuckerbäckers verbunden.
8. Der Pastetenbäcker macht einen Teig aus Mehl, Butter und Eiern, zerschneidet ihn mit dem Tortenrädlein, hackt Fleisch auf der Hackbank mit dem Hackmesser, füllt den Teig mit Kalbfleisch, und thut es in einen kleinen Backofen, woraus alle Arten von Pasteten kommen.
9. Außerdem backt man Waffeln, Hefenkuchen, Käskuchen, Apfelkuchen, Kirschkuchen, Zwetschgen-Kuchen, Rahmkuchen, Sträublein, Schneeballen, Faßnachts-Küchlein, Aepfelküchlein, goldene Schnitten, Pfann- und Eierkuchen, Dampfnudeln und anderes Backwerk."

Literatur

Gailer, Jacob Eberhard: Neuer Orbis Pictus für die Jugend oder Schauplatz der Natur, der Kunst und des Menschenlebens. In 316 lithogr. Abb. mit genauer Erklärung in deutscher, lateinischer und französischer Sprache / nach d. früheren Anlage des Comenius bearb. von J. E. Gailer, Reutlingen: Mäcken, 1832
Gailer, Jacob Eberhard: Neuer Orbis Pictus für die Jugend oder Schauplatz der Natur, der Kunst und des Menschenlebens. Mit genauer Erklärung in dt., latein., franz. u. engl. Sprache nach d. früheren Anlage d. Comenius bearb. u.d. jetzigen Zeitbedürfnisse gemäss eingerichtet. Nachdruck 3. Aufl. 1835 (= Die bibliophilen Taschenbücher, Sammlung alter Kinderbücher, 116), Dortmund: Harenberg, 1979