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Backmodel

Saarländisches Bäckereimuseum


Herstellung: 1. Hälfte 19. Jahrhundert

Merkmale

Inventarnummer:
2008SBM1627
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Backmodel
weitere Objektbezeichnung:
Gebäckform
Maße:
Gesamt: H: 26 cm, B: 19 cm, T: 2 cm

Beschreibung

Hochrechteckiger Model aus Holz für Gebäck; mit der Darstellung eines Reiters in Husarenuniform mit Pferd auf einer Standfläche; auf der Rückseite dreieckige Metallöse zur Aufhängung. Der Reiter trägt den Dolman, die eng mit Schnüren versehene Uniformjacke der Husaren, und eine hohe Pelzmütze. In der rechten Hand hält er den Säbel.
Die Husaren wurden zum ersten Mal 1481 als "hussarones" in einem lateinisch geschriebenen Brief des ungarischen Königs Matthias Corvinus (König von 1458-1490) genannt. Sie kämpften als leichte Kavallerie mit Lanze, Schwert und Säbel. Später ging die Bezeichnung "Husar" auch auf andere Heeresteile über. Zahlreiche Militärführer wollten einen Husarentrupp in ihrer Mitte haben. Die Bekleidung war dabei nicht einheitlich.
Die Model wurden häufig aus Birnbaumholz hergestellt. Ebenfalls wurden die Hölzer von Nussbaum, Fichte, Buche und Ahorn verwendet. Seit dem späten 18. Jahrhundert benutzten die berufsmäßigen Modelstecher wegen der Ebenmäßigkeit des Holzes häufiger Buchsbaum. Für Kopien alter Model, die nicht mehr zum Gebrauch verwendet werden, sondern als reine Zierobjekte dienen, kommt das leicht zu bearbeitende Lindenholz in Betracht. Das Bild wurde mit Schnitzmesser, Hohleisen und Grabstichel in das Holz geschnitzt, später auch gefräst.

Literatur

Hörandner, Edith: Model. Geschnitzte Formen für Lebkuchen, Spekulatius und Springerle, München: Callwey, 1982
Kürth, Herbert: Kunst der Model. Kulturgeschichte der Back- und Hohlformen, Gütersloh: Prisma Verlag, 1981
Walzer, Albert: Liebeskutsche, Reitersmann, Nikolaus und Kinderbringer. Volkstümlicher Bilderschatz auf Gebäckmodeln, in der Grafik und Keramik, Konstanz-Stuttgart, 1963
Knittel, Elke: Modelschätze, Tübingen: Silberburg-Verlag, 2005