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Lebensmittelform

Saarländisches Bäckereimuseum


Merkmale

Inventarnummer:
2008SBM1434
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Kuchenform, Brotform
Material:
Technik:
Maße:
Gesamt: H: 30 cm, B: 13,6 cm, T: 5,5 cm

Beschreibung

Backform (Kuchen-, Brotform) aus gelb glasierter Irdenware mit der Darstellung eines Fatschenkindes (Säuglinge, die mit breiten Stoffbinden, den Fatschen, zu einem Bündel gewickelt wurden, um das Zappeln der Arme und Beine zu unterbinden). Ein kleiner Kopf sowie zarte und kleine Hände ragen gerade noch aus dem Stoff heraus. In den Feldern zwischen den verzierten Wickelbändern (den Fatschen) sind stilisierte Blütenmotive aus kleinen Kreis- und Sternmotiven angegeben.
Die Gewohnheit, Kleinkinder mit eng geschnürten Fatschen zu umwickeln, damit angeblich das Wachstum gefördert wird, wurde bis ins 19. Jahrhundert praktiziert, in abgelegenen ländlichen Regionen Österreichs noch bis in die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts. Aus dieser Herkunft entstanden die Puppen, bei der nur noch der Kopf des Kindes aus dem Wickelkissen herausschaut.
Besonders in Süddeutschland und Österreich waren Andachts- und Votivbilder mit dem Motiv des Fatschenkindes beliebt. Die aus solchen Formen gebackenen Brote, sogenannte Gebildbrote, wurden zu Tauffesten, Hochzeiten (als Geschenk für die Braut) oder zu Neujahr gebacken (das Neujahrkind als Symbol für ein neues fruchtbares Jahr).