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Oblateneisen

Saarländisches Bäckereimuseum


Herstellung: 18. Jahrhundert

Merkmale

Inventarnummer:
2008SBM1046
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Hostieneisen
Material:
Technik:
genietet
Maße:
Gesamt: B: 11,6 cm, L: 62 cm (mit Griff)

Beschreibung

Geschmiedetes Hostieneisen zur Herstellung von vier Oblaten; mit zwei rechteckigen Eisenplatten und zwei Griffstangen, die mittels eines Scharniers zum Auf- und Zuklappen der Platten dienen. Ein Griffende endet in einer kleinen Verdickung, das andere in einer Öse, in die ein lang-ovaler Ring eingehängt ist. Die Außenseiten der Eisenplatten sind glatt gearbeitet. Eine Innenseite enthält ein mit Formstempeln als negatives Relief in das Eisen eingeschlagenes Oblatenmuster: zwei große runde und zwei kleine runde Oblaten. Jedes Oblatenmotiv enthält die Darstellung des Christus am Kreuz in einem Kreis aus Rankenornamenten, Engeln, Sternen und Weinlaub. In die kleinen Oblatenmotive ist unten zusätzlich der Name Jesu "IHS" eingefügt.
"IHS" ist die Latinisierung der frühchristlichen Abkürzung des Namens Jesu in griechischer Form: ICH(SOY)S (= jesús), gedeutet als "Jesus hominum salvator" (= Jesus, der Menschen Heiland) oder "in hoc salus" (= in diesem [ist] Heil) oder volkstümlich als: "Jesus, Heiland, Seligmacher".
Oblaten enthalten ungesäuerten Mehlteig und werden wie die Waffeln zwischen den Platten gebacken. In der christlichen Liturgie werden sie während des Abendmahls oder der Eucharistie als Hostien eingesetzt.

Literatur

Thiele, Ernst: Waffeleisen und Waffelgebäcke in Mitteleuropa, Köln: Oda-Verlag, 1959