Objektfoto

Das Foto zeigt Bergmannsgezähe; auf einen Eisenriemen mit Kette sind an jedem Ende je drei Bergeisen (siehe auch HMW0240, 0241, 0242, 0243, 0244, 0245, 0265, 0266 und 0268) aufgezogen, darunter sind ein Schlägel und ein Bergeisen jeweils mit Stiel positioniert.
Der Text auf der Rückseite lautet: "... mit Bergeisen fand vom Mittelalter bis etwa zum 19. Jahrhundert Verwendung. Jeder Bergmann 'verschlug' im Laufe der Schicht mehrere scharfe Bergeisen. Er nahm sie deshalb auf dem Eisenriemen bei der Einfahrt mit in die Grube. Nach der Ausfahrt wurden sie zum Schärfen in die Bergschmiede gebracht. Die gekreuzt dargestellten Schlägel und Eisen stammen aus alten Grubenbauen der Zeche Prinz Wilhelm in Essen-Kupferdreh."
Das Foto zeigt eben den Riemen mit dem der Bergmann die ?Ersatz-Eisen? transportierte. Da die Bergeisen schnell stumpf wurden nahmen die Bergmänner immer mehrere mit zur Arbeit und tauschten diese bei Bedarf aus. Die darunter gezeigten Werkzeuge zeigen die auf dem Stiel aufgesteckten Eisen.

Bischoff, Walter / Heinz Bramann: Das kleine Bergbaulexikon. Zusammengestellt am Studiengang Bergtechnik der Fachhochschule Bergbau, Essen, 1988
Wiedemann, Konrad: Deutsches bergmännisches Gezähe von 1500 bis 1850. Aus dem Mittelalter in die Neuzeit. Ein Bericht, in: Lapis, 34, 6, München, 2009, S. 19-24